Der neue Wirkstoff AC102 konnte in einem präklinischen Modell Tinnitus nach einmaliger Gabe fast vollständig rückgängig machen – ein Effekt, der mit der Wiederherstellung geschädigter Verbindungen zwischen Hörnerv und den Sinneszellen im Innenohr einherging. Dies zeigte eine gemeinsame Studie des Universitätsklinikums Erlangen und des Berliner Medikamentenentwicklers AudioCure, die vor kurzem im angesehenen International Journal of Molecular Sciences publiziert wurde. Da es bislang keine ursächliche Behandlung gegen Tinnitus gibt, besteht ein hoher medizinischer Bedarf.
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Bei 10-20 % der Tinnitus-Fälle ist das Ohrgeräusch so stark, dass es die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigt. (Quelle: KI-generiert)
In der aktuellen Tinnitus-Studie wurde einer Versuchsgruppe AC102 nach einem Schalltrauma ins Mittelohr verabreicht, eine zweite Gruppe erhielt ein Placebo. Während beide Gruppen anfangs Tinnitus aufwiesen, war dieser nach fünf Wochen in der AC102-Gruppe fast vollständig verschwunden – im Gegensatz zur Placebo-Gruppe. Auch bei den synaptischen Verbindungen zwischen dem Innenohr und dem Hörnerv, deren Schädigung als mögliche Ursache von Tinnitus angesehen wird, zeigte sich ein deutlicher Unterschied zwischen den Versuchsgruppen: Die mit AC102 behandelte Gruppe wies einen deutlich geringeren Verlust an Synapsen auf als die Placebo-Gruppe. „Unsere Ergebnisse deuten auf eine Regeneration der für Tinnitus kritischen Strukturen im Innenohr hin und könnten ein wichtiger Meilenstein und ein Hoffnungsschimmer für eine ursächliche Behandlung von Tinnitus sein“, sagt der Erstautor der Studie Dr. Konstantin Tziridis vom Universitätsklinikum Erlangen.
Auch etwa zwei Drittel der Hörsturz-Patienten leiden zusätzlich unter Tinnitus – bei etwa 30% bleibt er dauerhaft bestehen. Obwohl 10–15% aller Erwachsenen von Tinnitus betroffen sind, gibt es bislang keine wirksame ursächliche Therapie. Eine mögliche neue Therapieoption könnte der Wirkstoff AC102 werden. Dieser konnte bereits im präklinischen Schalltrauma-Modell einen Hörverlust fast vollständig rückgängig machen. Da Tinnitus einen Hörsturz häufig begleitet, untersucht AudioCure in der laufenden Hörsturzstudie, ob AC102 auch gegen Tinnitus wirksam ist. Der Geschäftsführer von AudioCure, Dr. Reimar Schlingensiepen, betont: “Das andauernde Ohrgeräusch eines Tinnitus ist für viele Patienten gegebenenfalls noch belastender als der reine Hörverlust. Mit AC102 hoffen wir auf ein wirksames Mittel gegen beide Leiden. Das wäre eine große Erleichterung für Patienten und Ärzte, die bisher auf keine zugelassenen Medikamente zurückgreifen können.” AC102 wurde bereits in einer klinischen Studie auf Sicherheit und Verträglichkeit geprüft und wird derzeit in einer europaweiten Phase-2-Studie an Patienten auf seine Wirksamkeit bei Hörsturz und Tinnitus getestet.
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